Lukas:Hallo Isabella, schön, dass du jetzt bei uns bist! Du bist bei uns die Koordinatorin vom Projekt KIWERTa. Wie kam es dazu?
Isabella: Vielen Dank, ich freue mich auch wirklich sehr Teil des Teams zu sein! Timo habe ich schon vor ein paar Jahren wegen eines anderen Projekts kennen gelernt und wir haben uns direkt super gut verstanden. Ich schätze seine Arbeit, seine Art und sein Wertebild sehr, was die Zusammenarbeit natürlich sehr angenehm gestaltet. Es ist erfrischend in der Regionalwert AG eine Gemeinschaft von Menschen gefunden zu haben, die sich alle intrinsisch motiviert für ökologische Landwirtschaft in der Region einsetzen und sich jeden Tag aufs Neue freuen, diesen Beruf auszuüben. Timo hat einen sehr großen Beitrag dazu geleistet, dass so eine schöne Stimmung herrscht.
Zum ersten Mal von einer Regionalwert AG habe ich gehört, als ich in Lüneburg studiert habe. Da war ich auf dem Heldenmarkt in Hamburg und habe ich mich sehr intensiv mit den Menschen der Regionalwert AG Hamburg unterhalten. Seitdem sind sie mir immer wieder begegnet und positiv aufgefallen.
Dass ich dann von dem Projekt in Brandenburg erfahren habe, war Fügung: Ich habe schon vor längerer Zeit angefangen mich mit Wertschöpfungskettenentwicklung und -management auseinanderzusetzen. Im Februar beispielsweise auf der Biofach Messe durfte ich die Ergebnisse des Kompetenzteams für Bio-Wertschöpfungsketten in Deutschland vorstellen. Unsere Maßnahmenvorschläge sollen in die Zukunftsstrategie für ökologische Landwirtschaft einfließen, also DER Leitfaden, wie wir in Deutschland die 30 % ökologische Landwirtschaft 2023 erreichen können.
Lukas: Du bringst schon einiges an Erfahrung mit. Erzähl uns von deiner vorherigen Tätigkeit!
Isabella: Davor habe ich für die naturamus GmbH im Vertrieb und Marketing gearbeitet. Als Tochterfirma der WALA Heilmittel GmbH ist sie vor allem für den Rohstoffeinkauf zuständig, aber einige Rohstoffe mit besonderen Partnerschaften werden auch anderen Unternehmen im Lebensmittel- und Naturkosmetikmarkt angeboten. Das ist vor allem bei den Rohstoffen mit hauseigener Produktion (pflanzliche Öle und Hydrolate) sinnvoll. Ich habe also in den letzten Jahren beide Märkte sehr gut kennen gelernt und hatte neben den Kund:innen auch einen sehr engen Draht zu den Lieferant:innen; also den Überblick über die gesamte Wertschöpfungskette. Außerdem habe ich viele Marketing (Social Media und Content Marketing) Aufgaben übernommen, unseren Bereich koordiniert und vorübergehend auch das Controlling gemacht. Besonders am Herzen lag mir die Verbandsarbeit.
Lukas: Im Studium hast du dich viel mit Nachhaltigkeit beschäftigt. Was war dein Schwerpunkt?
Isabella: Ja genau. In Eberswalde habe ich Landschaftsnutzung und Naturschutz studiert. Da die Hochschule so klein ist und man Menschen aus allen Fachbereichen kennenlernt, habe ich überall ein bisschen reingeschnuppert und mich ziemlich schnell in alle landwirtschaftlichen Themen verliebt. Immer, wenn ich ein paar Monate Pause zwischen unterschiedlichen Stationen hatte, habe ich praktische Erfahrungen auf landwirtschaftlichen Betrieben gesammelt. Während meines Masters in Lüneburg ging es viel um interdisziplinäres Arbeiten an globalen Themen rund um die Nachhaltigkeit. Währenddessen habe ich mich beispielsweise viel mit der GAP beschäftigt.
Lukas: Und jetzt wirst du bei uns eine Wertschöpfungskette für die Kichererbse in Brandenburg aufbauen. Was reizt dich an dem Projekt? Worauf freust du dich am meisten?
Isabella: In diesem Beruf fügen sich sehr viele Aufgabenfelder, die mich erfüllen. Ich bringe sehr gerne Akteure aus unterschiedlichsten Richtungen zusammen und unterstütze in der Lösungsfindung. Außerdem ist die Arbeit eine super Schnittstelle aus aktiv Handeln in der Realität und politisch wirksam sein. Denn, wenn wir die Ernährungswende wirklich voranbringen wollen und mehr Resilienz in Brandenburg schaffen wollen, müssen wir auf beiden Ebenen aktiv sein. Sich dabei auch noch mit der Kichererbse beschäftigen zu dürfen, ist für mich ein großes Geschenk. Eine an den Klimawandel angepasste Leguminose in Brandenburger Boden zu etablieren ist nicht nur total sinnvoll, sondern schon längst überfällig. Umso glücklicher bin ich, jetzt schon ein super Netzwerk an Partner:innen zu haben, die gemeinsam an einem Strang ziehen. Ich freue mich auf die nächsten drei Jahre!